Mikrofontechnik - allgemein

Eine gezielte und richtige Auswahl zu treffen, ist für Anfänger schier unmöglich und mittlerweile selbst für Fachleute nicht mehr ganz einfach, denn das Angebot an Mikrofonen und Mikrofontechniken ist unüberschaubar. Dazu kommt, dass die Medienwelten derartig zusammengewachsen sind, dass sämtliches Musikzubehör dieser Richtung auch bereits in vielen Computerabteilungen angeboten wird - und umgekehrt. So finden wir in guten Musikgeschäften auch ein reichhaltiges Angebot an Hard- und Softeware, das wir eigentlich eher bei unserem Computerhändler vermutet hätten.
Da dachten wir ... hier wären ein paar grundlegende Informationen schon ganz angebracht. Und so möchten wir Ihren in den nächsten Ausgaben diverse Zusammenhänge der Mikrofontechnik und Fachausdrücke erklären ... sowie Kauftipps für Ihr individuelles Mikrofon oder Mikrofonset geben. Die Themen im Einzelnen:

1 - Dynamik-, Kondensator-, Röhrenmikrofone --- Studiomikrofone, Bühnenmikrofone
2 - Richtcharakteristiken
3 - Anschlüsse - Klinke, Chinch, XLR und Co
4 - Phantomspannung und Batterieversorgung
5 - Kabel und Steckverbindungen (Metall ist geduldig)
6 - Sinnvolles Zubehör gegen Nebengeräusche: Spinne, Popps und Co
7 - Kleiner Kram mit großer Wirkung ... (Klebesteifen gegen Fallsucht Filzbänder gegen Kabelsalat, Cases für Mikrofone und Zubehör



Dynamik-, Kondensator-, Röhrenmikrofone

   
Dynamische Mikrofone sind grundsätzlich von einer robusteren Bauweise und somit einerseits unempfindlicher im Handling - als auch toleranter gegenüber lauten Eingabegeräuschen (= Schalldruck). Daher werden sie oft für den Sologesang auf der Büne verwandt. Andere Bauweisen können sogar direkt an Gitarrenboxen gehängt werden, ohne zu ‘platzen’ ... wiederum andere werden auch gerne zur direkten Instrumentenabnahme benutzt - wie beispiesweise in Drumsets.
Ganz wesentlich ist aber auch die folgende Tatsache: Sie benötigen keine Batterie bzw. externe Spannung.
Das macht sie also unabhängig von Batterien und Netzgeräten oder einer Phantomspannung (siehe Artikel unten).
Sie finden aber auch ihren Einsatz in Studios und können dort zu sehr guten Ergebnissen führen.
Im Übrigen sind auch manche Mikrofone mit ihren Sängern verwachsen ... schließlich tragen sie das gleiche Stückchen Individualität in sich wie die eigen Gitarre oder Geige u.ä.
Links zwei Modelle der Dynamik-Welt: Oben das AKG D 90 S für Gitarrenabnahme - unten der absolute Gesangs-Klassiker: das Shure Beta 58


   
Kondensatormikrofone sind grundsätzlich wesentlich empfindlicher ausgelegt, was schon aus der Zusatzspannung hervorgeht, die sie unbedingt benötigen. Es gibt aber verschiedene Techniken:
A Die Speisung kann klassisch über Batterien laufen - was allerdings bedeutet: Die Musiker sollten stets Reservebatterien bei sich führen, damit sie nicht ins offene Messer eines totalen Blackouts laufen ... und davon kann fast jeder Musiker ‘ein Liedchen singen’.
B Die Speisung läuft über eine eigene Versorgung (ähnlich einem Netzgerät).
C Die Versorgung läuft über die sogenannte zuschaltbare Phantomspannung, die manche Mixer und Verstärker bieten. Diese Zusatzspannung wird dabei durch dasselbe Mikrofonkabel geführt, das zum Verteiler oder Endgerät geht - und ist somit unsichtbar ... daher der Suffix ‘Phantom’. Das ist soweit ganz positiv, weil einem natürlich hierbei nicht die Batterie versagen kann - andererseits lassen sich diese Mikrofone aber auch einzig an bestimmten Geräten verwenden !!!
Umschaltbare MikrofoneDiese Mikrofone sind mit zwei Mikrofonkapseln ausgestattet und tragen daher auch die Bezeichnung „Doppelmembranmikrofone“. Sie sind besonderes aus Platzgründen empfehlenswert und beliebt, das sie auch Duetts und Kleinchöre abnehmen können, ohne den typischen „Fallparcour“ von starksigen Mikrofonständern! Oben sehr schön zu sehen ... der Umschalter für die verschiedenen Charakteristika
Kugel - Niere - Acht (siehe nächstes Kapitel) ... sowie die Doppelmembrane, die diese Technik ermöglicht.
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